Auf einer Kundgebung in Ost-Berlin am 1. Mai 1980 hielt der Physiker Dr. Martin Böttger ein selbst gemaltes Plakat hoch. Es zeigte eine Blume, die aus einem umgedrehten Stahlhelm herauswuchs. In den Augen der Stasi galt dies als ein "Plakat pazifistischen Charakters".
Umgehend wurde Böttger von einem Volkspolizisten festgenommen und von der Kriminalpolizei mehrere Stunden vernommen. Dabei erzählte er offen, dass sein Plakat ein Appell zur weltweiten Abrüstung sein sollte. Darüber hinaus gab sich der Physiker als Mitglied der kirchlichen Friedensbewegung zu erkennen. Nach einer Belehrung durfte Böttger wieder gehen, seine Akte blieb jedoch noch weitere neun Jahre geöffnet.