Am 17. April 1982 wurde der oppositionelle DDR-Wissenschaftler Robert Havemann auf dem Waldfriedhof Grünheide im Beisein hunderter Menschen beigesetzt. Auch die Stasi zeigte an diesem Ereignis Interesse und machte sich ein Bild von der Trauergemeinde. Gleichzeitig schüchterte die Präsenz der Geheimpolizei die anwesenden Gäste ein.
Mitarbeiter der Hauptabteilung VIII fotografierten die Eintreffenden und deren Fahrzeuge. Sie handelte im Auftrag der Abteilung 9 der HA XX. Sie war zuständig für die Bekämpfung "politischer Untergrundtätigkeit" in der DDR. Die Ermittlungsergebnisse sind in einer Fotodokumentation und einem Abschlussbericht festgehalten. Darin sind Namen, Adressen und Berufe der betreffenden Personen sowie Informationen, inwiefern diese bereits durch Stasi erfasst wurden, aufgeführt.
Ursprünglich hatte die Staatssicherheit eine politische Großdemonstration befürchtet und lehnte daher die allermeisten Einreiseanträge von West-Berliner Freunden und Weggefährten Havemanns für den Tag der Beerdigung ab.