Am 3. Oktober 1969 wurde nach nur vierjähriger Bauzeit der Berliner Fernsehturm eröffnet. Er ist bis heute das höchste Bauwerk Deutschlands und ein Wahrzeichen der Hauptstadt. An der feierlichen Einweihung nahm auch der damalige Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, teil.
Das Ministerium für Staatssicherheit nutzte, wie diese Beispielakte zeigt, den Fernsehturm als Beobachtungsstützpunkt. Von einer Plattform in 241 Metern Höhe konnte die Stasi den Alexanderplatz und das neu errichtete Nikolaiviertel überwachen und fotografisch und filmisch dokumentieren. Hochwertige Fototechnik ermöglichte es der Geheimpolizei – je nach Wetterlage –, einzelne Autokennzeichnen und Passanten zu identifizieren. Auf Testaufnahmen sind sogar eine Kolonne der Volvo-Limousinen der DDR-Regierung sowie der rund neun Kilometer entfernte Flughafen Tegel in West-Berlin zu sehen.

Aktendeckel der Sammlung operativen Materials zum Berliner Fernsehturm. Laufzeit 1984 bis 1989. Umfang 1 Band, 39 Blatt.
Quelle: BArch, MfS, HAXIX, Nr. 7089.